- Granada (Geographie)
Granada (Geographie), spanische Provinz von 450 Quadrat M. mit 1 Mill. 90,000 Ew., fruchtbar, von Berghöhen durchzogen, die südlichste Länderstrecke Spaniens, den Strahlen der vollen Mittagssonne zugewendet, so daß hier afrikanisches Klima und Erzeugnisse mit europäischen gemischt sind. Der Boden ist reich an Gewässern, daher, trotz fehlender Bewaldung, voll reizender Landschaften. Man findet dort Blei, Marmor, Edelsteine (Granaten), Salz, Wein, Oliven, Feigen, Seide, Seesalz, Dattelpalmen, Zuckerrohr. Baumwolle etc. Merkwürdig sind die zahlreichen altmaurischen Baudenkmäler. Die Hauptstadt gleiches Namens liegt am Xenil und Darro, hat 70,090 Ew, enge und krumme Straßen, aber viele schöne öffentliche Gebäude, Kirchen, Klöster und Hospitäler, meist mit Spuren maurischer Bauart. Auf einem Bergrücken liegt die Alhambra, der letzte Sitz arabischer Könige in Spanien, jetzt ein ganzer Stadttheil von 200 Häusern, worunter besonders der prächtige maurische Palast und das unvollendete Schloß Karl's V., ausgezeichnet durch gewaltige Thürme, herrliche Säle, arabische Inschriften, und einen mit Marmorplatten ausgelegten Hof. Das andere alte maurische Schloß heißt Generalife und ist durch ein Kastell und Reste alter Festungswerke bemerkenswerth. In Granada befinden sich ein prachtvoller, weltberühmter Dom und eine 1531 gestiftete Universität, mehrere Seidenfabriken etc. 1492, den 3. September, wurde Granada von den Spaniern erobert und so das Reich der Mauren in Europa gestürzt.
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http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.