- Himalaya (Gebirge)
Himalaya (Gebirge), das mächtigste Centralgebirge der Erde (s. Gebirge) Es umfaßt den größten Theil von Nordindien, das östliche Persien, Kaschemir, Tibet, einen Theil von China und der Tatarei. Von seinen äußersten Grenzpunkten erhebt es sich terrassenförmig, seine oberste Spitze, der Dhawalagiri, erreicht die ungeheure Höhe von 1 ¼ geogr. Meilen oder 27,000 Fuß. Ewiger Schnee bedeckt den Gipfel dieses himmelanstürmenden Giganten – dreißig Meilen weit hin ist er so wie seine nachbarlichen Schneeriefen sichtbar. Ringsumher dehnen sich die wildesten Alpthäler, rauhe Felsgegenden, schöne Triften, paradiesische Haine aus. Hier haust die Kaschemirziege, welche die trefflichste Wolle zu den kostbaren Shawls liefert; hier wohnt die edelste Menschenklasse des kaukasischen Geschlechtes, Göttergestalten, von denen die Dichter Dschinnistans singen; hier gedeiht der Mango, der Granat- und Dattelbaum, hier ist die Heimath aller unserer edlern Früchte: des Apfels, der Pfirsich, der Kirsche, der Birne etc., welche daselbst ohne Pflege im Freien wachsen. Rings auf den niedern Abdachungen sind die Wiesen mit Lilien, Tulpen, Hyacinthen, Narcissen bedeckt. Da, wo die Bergzüge in die Ebenen Indiens verlaufen, gibt es ganze Wälder von Palmbäumen, aus den Seen hebt die Lotosblume und die Wasserlilie ihr Haupt; aber in den Flüssen hausen auch 30 F. lange Krokodile, in den Gebüschen Heerden von Elephanten und Nashörnern, Schakals, Tiger etc. – Auf dem Himalaya entspringt der Ganges, Indus, Bramaputr und zahlreiche andere Ströme, und hierher verlegt die indische Mythe die silberne Wohnung der Götter.
V.
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.