Kranich

Kranich

Kranich, einer der schönsten Sumpfvögel, dessen Gang langsam und gravitätisch, Schnabel spitzig und so lang wie sein Kopf, und dessen Gestalt ganz der der ganzen Reihergattung gleicht, zu welcher er gehört. Sein aschgrauer, schlanker Körper hat den Umfang des Puterhahns, sein schlangenlinienförmiger wohlgebildeter Hals und sein feingeformter Kopf mit nackten, schwarzen Warzen und rothem Wirbel sind fast in steter Bewegung. Die breiten Flügel, welche gefaltet bis an die Schwanzspitze reichen, setzen ihn in Stand, auf seinen herbstlichen Zügen in wärmere Länder in schwindelnder Höhe die Luft nach Art der wilden Gänse zu durchsegeln. Man erzählt, daß, wo sie sich lagern, sie Schildwachen ausstellen, welche auf dem einen Beine stehen, zu gleicher Zeit das andere an sich ziehen und mit demselben einen Stein fassen, um sich vor dem Schlaf zu hüten. Gegen Adler und Falken vertheidigen sie sich mit ihrem spitzigen Schnabel. Unter einander sind sie sehr gesellig und leben in Scharen beisammen, nur in der Zeit der Paarung sieht man zuweilen die Männchen um den Besitz der Weibchen streiten. Im Sommer wohnt der Kr. im nördlich gemäßigten Europa und Asien, wo er auch nistet, im Winter bereist er, wie die Schwalbe, die wärmern Gegenden von Asien und das nördl. Afrika. Seine Schwungfedern werden zu Federbüschen gebraucht. Die Tataren fassen sie in Gold und Silber und bedienen sich ihrer als eines vorzüglichen Schmuckes.

K.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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