Oertzen, Charlotte Sophie Albertine von

Oertzen, Charlotte Sophie Albertine von

Oertzen, Charlotte Sophie Albertine von, durch ihre rührende Anhänglichkeit für die Königin Luise von Preußen vortheilhaft bekannt, wurde am 20. Aug. 1780 geb. und war die einzige Tochter des damaligen kurhessischen Geheimenraths von Jasmund in Kassel, der sie zärtlich liebte und ihr eine sehr sorgfältige Erziehung gab. Sein Haus war der Sammelplatz aller dort lebenden ausgezeichneten Männer, wodurch Charlottens empfänglicher Geist jene Richtung erhielt, die ihr unter den Frauen ihrer Zeit einen so hohen Platz angewiesen hat. Im Jahr 1800 verband sie sich mit dem meckl.- strelitzschen Kanzleirath und spätern Minister von Oertzen und folgte diesem nach Neustrelitz. Hier kam sie in Berührung mit der unvergeßlichen Königin Luise und erhielt von ihr die unzweideutigsten Beweise besonderen Wohlwollens. Als die Königin 1810 zu Hohenzieritz starb, empfing Fr. von O. den ehrenvollen Auftrag, die königl. Leiche bis an die preuß. Grenze zu begleiten und dem königl. Hofstaate zu übergeben. Nach Entledigung dieser traurigen Pflicht schrieb sie ihrem Vater umständliche Nachrichten über die letzten Tage der liebenswürdigen Fürstin, die dieser auf vielfältige Aufforderungen im Morgenblatte mittheilte. Später mehrmals besonders aufgelegt und namentlich in Preußen überall verbreitet, wurde dieß anspruchslose Produkt der bescheidenen Frau auf höhere Veranlassung dem »Leben der Königin Luise« (von der Kammerherrin von Berg) beigefügt. Außerdem erschienen in einigen Journalen Aufsätze von ihr, die ebenfalls großes Aufsehen erregten. Charlotte von O. folgte ihrem Gemahle 1814 auf den Wiener Congreß, lebte dann einige Jahre im Genusse des ungestörten häuslichen Glücks und starb am 3. Januar 1818 am Nervenfieber, betrauert von allen den Vielen, die sie kannten und liebten.

–u–


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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