Richardis, Gemahlin Kaiser Karl's des Dicken

Richardis, Gemahlin Kaiser Karl's des Dicken

Richardis, Gemahlin Kaiser Karl's des Dicken, die unglückliche Gemahlin Kaiser Karl's des Dicken, mit dem sie 10 Jahre verbunden war, ohne Mutterfreuden zu erleben. Der Kaiser, um einen Nachfolger zu haben, bestimmte seinen unehelichen Sohn, Bernhard, zum Thronerben. Vielleicht selbst noch hoffend, widersetzte sich diesem Vorhaben R. mit allen ihr nur zu Gebote stehenden Mitteln und verband sich zu diesem Zwecke mit dem Bischof Liutward von Vercelli. Als Karl die Ausführung seines Lieblingsplans gehemmt sah, warf er einen glühenden Haß auf seine Gattin und ihren Verbündeten, und griff endlich selbst zu dem unedlen Mittel, sie eines verbrecherischen Umgangs anzuklagen. Zu Kirchheim im Elsaß 887, vor einer öffentlichen Versammlung, sollte der kaiserliche Gattenstreit entschieden werden. Der Bischof ward seines Amtes als Erzkanzler entsetzt, die tiefverletzte Kaiserin aber erbot sich ihre Unschuld durch ein Gottesurtheil, entweder durch einen Kämpfer oder durch die Feuerprobe auf glühenden Pflugschaaren, an den Tag zu legen. Inzwischen scheint es beim Anerbieten geblieben zu sein; vielleicht bereute Karl den gethanen Schritt, auch gerieth die Versammlung in Zwist und löste sich auf, ohne etwas entschieden zu haben. R. aber ließ sich scheiden und beschloß ihr Leben in dem von ihr selbst erbauten Kloster, Andlau, im Elsaß.

E. v. E.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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