Wittelsbach (Dynastie)

Wittelsbach (Dynastie). Als Stammvater dieser in Baiern und jetzt auch in Griechenland herrschenden Dynastie gilt Luitpold, ein Anverwandter der Karolinger und in Baiern begütert. Er fiel 910 gegen die Ungarn. Seine Nachkommen, die sich erst nach dem Schlosse Scheiern, dann seit Otto III. (11. Jahrh.) nach dem neuerbauten Schlosse Wittelsbach benannten, besaßen mehrere Male den herzogl. Thron des damaligen Baierns, doch erst seit 1180 ununterbrochen. Sie bildeten zwei Hauptlinien, die der Kurfürsten von der Pfalz und jene der Herzoge, seit 1648 Kurfürsten von Baiern. Die baier'sche Linie starb 1777 aus, und beide Länder wurden nun durch den Kurs. Karl Theodor von der Pfalz vereinigt. Sein Nachfolger Maximilian Joseph IV. proclamirte sich in Folge des Friedens von Preßburg am 1. Januar 1806 zum König von Baiern. Jetzt herrscht in Baiern dessen Sohn, der kunstsinnige König Ludwig I. und in Griechenland seit 1832 L's zweiter Prinz, Otto. – Eine traurige Berühmtheit erlangte Otto, Pfalzgraf von W., als Mörder (1208) des trefflichen Kaisers Philipp I., aus dem edelsten deutschen Geschlecht (s. Hohenstaufen). Er wurde für vogelfrei erklärt und bald nach der Schandthat (1209) von Rudolph von Pappenheim erstochen.