- Jasmin
Jasmin, zu den Jasmineen gehörend, ursprünglich aus Ostindien stammend, aber auch im südlichen Europa wildwachsend, wird bei uns in Gärten gezogen, erträgt viel Kälte und pflanzt sich durch Ableger, Wurzelsprossen und Schnittlinge fort. Man zählt 16 Gattungen, von denen wir die drei hauptsächlichsten anführen. Der gemeine weiße Jasmin, ein Strauch, dessen weiße oder gelbliche Blüthen einen sehr süßen und starken Geruch aushauchen. Jede Blume besteht aus einem trichterförmigen Blatt, und spaltet sich von oben in fünf Theile. Der Blume folgt eine Beere, die gemeiniglich in zwei Hälften getheilt ist und in jeder Hälfte ein Samenkorn enthält. Sonst benutzte man diese Jasminblüthe zum medicinischen Gebrauch, jetzt jedoch nur zur Bereitung des bekannten Jasminöls als Parfüm. Der großblumige Jasmin unterscheidet sich von dem vorhergehenden durch die weit größern, äußerlich rothgefleckten Blumen, deren Geruch fast noch starker ist, als bei den gewöhnlichen. Der Strauch wird nicht so hoch und die Blätter bestehen aus 7.–9 kleinern Blättchen. Der wohlriechende Jasmin wird 8–10 F. hoch und wächst zuweilen baumartig. Die Rinde ist etwas röthlich, aus den Blättern gehen 3–5 auch 7 kleinere hervor, welche im Winter nicht abfallen. Die hellgelben Blumen sind zwar nicht so groß, wie die des Großblumigen, bilden aber einen Strauß, und haben unstreitig den lieblichsten Geruch von allen Gattungen ihres Geschlechts. Diese letztere Art drückt in der Blumensprache »Bitte um Vergebung« aus, der gewöhnliche weiße Jasmin dagegen Aufrichtigkeit
L. M.
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.