- Kanada
Kanada, die nördliche Hälfte von Nordamerika, ein rauhes Waldland, nur in den Flußthälern bewohnt, durch den Lorenzstrom in zwei Hälften getheilt, die fast unerschöpfliche Quelle des Pelzhandels. Die ersten europäischen Bewohner dieses kolossalen Länderstriches waren Franzosen, welche 1608 die nachmalige Hauptstadt Quebeck gründeten. Sie standen bis 1750, wo das Land von den Briten erobert wurde, mit den Eingebornen im freundlichen Verkehr; durch die harte Behandlung der neuen Besitzer aber wurden diese immer weiter in die Wildnisse zurück gedrängt. Ihre Anzahl auf einem Raume von 12,000 Quadrat M. beträgt jetzt nur 20,000. Nur das Land von Quebeck an, auf beiden Ufern des Lorenzo, gehört den Briten; bis zum Ontario, Erie und Horon wird es zu Kanada, das südliche zu den vereinigten Staaten gerechnet. Kanada ist das Korn- und Holzmagazin für die britische Flotte, der Boden unerschöpflich reich, das Klima gemäßigt, doch im Norden strenger als in Europa bei gleichem Grade; aber im Sommer ununterbrochen warm und feucht. Die Tannen, Cedern, Fichten, Ahornbäume übertreffen an Höhe und Stärke die der europäischen Waldungen. – Der Handel ist bedeutend, und beschäftigt über 700 englische Schiffe; den innern Verkehr erleichtern Canäle und Eisenbahnen. Der Krieg gegen die Eingebornen kann ein Vernichtungskrieg genannt werden und nach zwei Jahrhunderten wird man vielleicht vergebens nach einem Menschen von rother Haut fragen. Die Kultur, im riesigen Fortschreiten, vernichtet, was sich ihr nicht unterwirft.
V.
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.