Mandelbaum

Mandelbaum

Mandelbaum, zu den Rosaceen gerechnet, ein dem Pfirsichbaum verwandtes und sehr ähnliches Gewächs, dessen ursprüngliches Vaterland das nördliche Afrika und Griechenland ist. Im südlichen Frankreich, Spanien, Italien und Sicilien wird der Mandelbaum mit großem Vortheil angepflanzt, und kommt selbst in den mildern Gegenden Deutschlands fort, wenn er während der strengen Jahreszeit gehörig mit Stroh umwickelt wird. Blätter und Blüthe gleichen denen des Pfirsichbaumes, selbst die Frucht hat Aehnlichkeit mit der wilden Pfirsich, nur daß bei letzterer das Fleisch, bei Ersterer der Kern oder die Nuß die Hauptsache ist. Das Fleisch der Mandel ist trocken und hart, die Haut grasgrün und wollig, die Form länglich, oben zugespitzt und an den Seiten etwas zusammengedrückt. Die vorzüglichsten Mandelarten sind: die bittere Mandel, deren Nuß grubig ist und einen bittern Kern enthält, und die süße Mandel, mit dünner, zerbrechlicher Nußschale und süßem Kern; die Krach- oder Knackmandel, auch Jordansmandel genannt. Außer diesen unterscheidet man noch einige Varietäten mit süßen und bittern Samen, z. B. die große und kleine süße Steinmandel und die Pfirsichmandel. Eine andere, sehr schöne Varietät mit gefüllten Blumen, dient zur Zierde der Gärten. Eben so einige niedrige, strauchartige Mandeln, z. B. die Zwergmandel, mit schönen rothen, meist gepaarten Blumen und kleinen eiförmigen Steinfrüchten. Ferner die niedrige Mandel, mit blaßrothen, oft gefüllten Blumen. Die Fortpflanzung des Mandelbaums geschieht durch Aussaat des Samens im Frühjahr, auch durch Pfropfen und Okuliren. In Frankreich macht man die unreifen Früchte mit der grünen Schale ein, wie bei uns die welschen Nüsse. Die süßen Mandeln werden in den südlichen Ländern sehr häufig frisch genossen, in welchem Zustand sie auch gesünder sind, als wenn sie eine Zeit lang gelegen. Den größten Vortheil gewährt unstreitig das Oel, welches sie in großer Menge enthalten; es bildet oft ein Drittel ihres Gewichts. Es wird theils durch kaltes Pressen der zerstoßenen Mandeln, theils durch Hilfe der Wärme gewonnen, und bei uns meistens nur medicinisch, in Sicilien und Spanien aber zu den Speisen verwendet. Es ist unter allen Oelen das angenehmste und süßeste. Die Blumensprache bezeichnet mit der schönen Mandelblüthe: frühzeitiges Talent. Mandelkleie nennt man diejenigen Theile der Mandel, die nach dem Auspressen im Sack zurückbleiben. Die Mandelkleie dient statt der Seife zur Reinigung der Hände, und macht eine seine, weiße Haut.

L. M.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mandelbaum — is the surname of: Fredericka Mandelbaum (1818 1894), New York entrepreneur and fence operator Frederic Morton (born Fritz Mandelbaum) (born 1924), Austrian writer Kurt Mandelbaum, Development Economists (1905 1995) Allen Mandelbaum (born 1926),… …   Wikipedia

  • Mandelbaum — ist der Familienname folgender Personen: Allen Mandelbaum (1926–2011), US amerikanischer Professor der italienischen Literatur, Dichter und Übersetzer Fritz Mandelbaum (* 1924), österreichischer Autor, bekannt als Frederic Morton Henryk… …   Deutsch Wikipedia

  • Mandelbaum — (Amygdalus communis L.), ein aus Griechenland stammender, von den Römern nach Italien u. Frankreich, von hier aus nach Deutschland verpflanzter Fruchtbaum; unterscheidet sich von dem ihm sehr ähnlichen Pfirsichbaum durch Drüsen an den Blättern u …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Mandelbaum — (Amygdalus L), Untergattung der Gattung Prunus (Familie der Rosazeen), kleine Bäume oder Sträucher mit länglich lanzettförmigen Blättern, seitlich aus besondern Knospen vor den Blättern erscheinenden, meist nur zu 1–2 stehenden Blüten, saftloser …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Mandelbaum — (Amygdălus Tourn.), Pflanzengattg. der Rosazeen, Bäume und Sträucher Südeuropas und des Orients. Gemeiner M. (A. commūnis L. [Abb. 1123; a Frucht, äußere Schale zur Hälfte entfernt, b Steinschale, geöffnet, mit Samen]), aus dem Orient stammend,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Mandelbaum — Mạn|del|baum 〈m. 1u; Bot.〉 Baum mit länglich elliptischen Blättern, weißen od. hellrosa Blüten u. bitteren u. süßen Mandeln als Früchten: Prunus amygdalus * * * Mạn|del|baum, der: a) kleiner Baum mit weißen od. rosa, vor den Blättern… …   Universal-Lexikon

  • Mandelbaum — paprastasis migdolas statusas T sritis vardynas apibrėžtis Erškėtinių šeimos maistinis, medingas, vaistinis augalas (Amygdalus communis), vedantis valgomas sėklas. Paplitęs Azijos pietvakariuose. Naudojamas prieskoniams gaminti. atitikmenys: lot …   Lithuanian dictionary (lietuvių žodynas)

  • Mandelbaum — migdolas statusas T sritis vardynas apibrėžtis Erškėtinių (Rosaceae) šeimos augalų gentis (Amygdalus). atitikmenys: lot. Amygdalus angl. almond; almond tree vok. Mandelbaum rus. миндаль lenk. migdał; migdałowiec …   Dekoratyvinių augalų vardynas

  • Mandelbaum — Bringt der Mandelbaum nicht Früchte, wird die ganze Saat zu nichte. It.: Quando il mandorlo non frutta, la semente si perde tutta. (Giani, 979.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • MANDELBAUM, BERNARD — (1922–2001), U.S. rabbi, educator, community leader, administrator. Mandelbaum spent the better part of his professional life as one of the most important figures in the Conservative movement in the 20th century. He was born in Brooklyn, New York …   Encyclopedia of Judaism

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”