- Burchanen (Mythologie)
Burchanen (Mythologie). Die G ötter der Lamaiten, jener Kalmücken, welche dem Dienst des Dalai Lama ergeben sind. Es ist eine Anzahl wunderlich beschriebener Wesen, die an Macht und Thätigkeit von einander verschieden sind, von denen unzählige Bilder aus Metall, Holz und Siegelerde verfertigt werden. Die Göttlichkeit erlangten diese Burchanen, welche zuvor Menschen waren, mittelst der Seelenwanderung, die sie in allen Stufen durchschritten, bis sie als Götter wiedergeboren wurden. Das vornehmste dieser Wesen heißt Abida, welches die reinen Seelen der Verstorbenen an sich zieht, die unreinen von sich stößt. In seliger Ruhe thront Abida in den östlichen Regionen des Himmels. Ebenfalls hoher Verehrung erfreut sich Czakamuni, der Stifter der lamaischen Religion, und der Dalai Lama selbst ist ein Burchane. Erlik-Chan ist der Höllengott. Es gibt folglich gute und böse Burchanen, und die meisten werden in weiblicher Gestalt sitzend und priesterlich bekleidet, abgebildet. Diese Bilder sind innen hohl, und enthalten kleine beschriebene Cylinder von Birkenbast oder Papier, welche als Reliquien dienen. Ein kleiner Deckel oder ein Metallblättchen verschließt diese Götzenbilder, die nur so lange heilig sind, als dieser Deckel etc. noch uneröffnet ist.
–ch–
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.