- Constantin der Große
Constantin der Große, Flavius Valerius Claudius, der Große, römischer Kaiser, Sohn des Cäsars Constantius Chlorus und der heiligen Helena, wurde im Jahr 274 nach Christus zu Naissus geboren. In seinem 30. Jahre wurde er von seinem Vater zum Erben eingesetzt und nahm von Gallien, Hispanien und Britannien Besitz. 312 schlug er den Gegenkaiser Maxentius vor Rom, nahm die Stadt ein und wurde Herr von Italien. Ehe die Schlacht begann, erschien ihm am hellen Mittage ein flammendes Kreuz am Himmel, mit der Umschrift: In hoc signo vinces (durch dieses Zeichen wirst du siegen!) Christus erschien ihm die folgende Nacht im Traume und befahl ihm, eine dem Kreuze ähnliche Fahne in der Schlacht zu tragen. Constantin gehorchte und siegte. Von diesem Augenblicke an neigte sich das Gemüth Constantin's, der bis dahin noch Heide war, zu der heilbringenden Lehre des Christenthums. In Gemeinschaft mit Licinius, dem Imperator der oströmischen Besitzungen, gab er ein Edict zu Gunsten der Christen heraus und erwarb sich so in dem spätern Kriege gegen Constantin die lebhafteste Unterstützung derselben, die nach ihrer Zahl damals schon sehr mächtig waren. Er besiegte den Licinius, versprach ihm, als dieser sich gefangen gab, das Leben zu schenken, brach aber den Schwur und ließ ihn erdrosseln. Jetzt war er Alleinherrscher des ungeheuern römischen Reiches, das aus den gesegnetsten und bevölkertsten Ländern dreier Welttheile bestand. Er gab seiner Monarchie einen glänzenden Aufschwung, verbesserte das Militärwesen, begründete treffliche Staateinrichtungen, erbaute auf der Stelle des alten Byzanz Constantinopel mit unerhörter Pracht, so daß es das 1000jährige Rom verdunkelte, führte einen glänzenden Hofstaat ein und bekriegte mit vielem Glück die barbarischen Gränzvölker. Aber sein Leben war nicht ohne Züge von Willkür und Grausamkeit. Auf Anstiften seiner zweiten Gattin, Fausta, ließ er seine beiden Söhne erster Ehe hinrichten, als er aber sein Unrecht einsah, die Gemahlin selbst ersticken. Er schlug die Gothen, nahm 300,000 Sarmaten in sein Reich auf, theilte dasselbe in 4 Theile unter seine 3 Söhne und einen Neffen, wodurch der gewaltige Coloß nach seinem Tode wieder zerfiel. Er war es aber auch, der die Verfolgungen der Christen hemmte, das Christenthum zur Staatsreligion erhob, die heidnischen Tempel schließen ließ, Kirchen erbaute und zu allen seinen höhern Beamten nur Christen wählte. 337 auf einem Feldzuge gegen die Perser erkrankte er, ließ sich nach Nikomedien bringen, und am heiligen Pfingstfeste im 63. Jahre seines Lebens durch die Taufe in die Gemeinde der Christen aufnehmen. In der göttlichen Lehre des Heilands hatte auch Constantin oft bei schweren Gewissensbissen Trost und Versöhnung gefunden Er starb am 22. Mai 337, von Heiden und Christen tief betrauert. – Wegen seiner Verdienste um das Christenthum wurde er im 4. Jahrhundert unter die Zahl der Heiligen versetzt.
–n.
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.