- Godwin, Mary Shelley
Godwin, Mary Shelley, Mary Woolstonecroft, Mistreß Shelley, die Tochter der Vorigen, seit 1822 Witwe Shelley's, des bekannten Freundes und Begleiters Byron's, der in Italien umkam, hat einige Romane geschrieben, in denen sich die geistreichste Originalität mit den Gebilden der ungebundensten zügellosesten Phantasie vereinigt findet. Die junge, vielseitig gebildete Schriftstellerin würde bei etwas weniger Bizarrerie ihrer Erfindung gewiß bei Weitem allgemeinere Anerkennung und Bewunderung ernten; ihr Werk: »Frankenstein oder der neue Prometheus« ist die kühnste Dichtung, welche denkbar scheinen kann. Sie schildert ein Wesen, das künstlich gebildet worden, von seinem Urheber aber zu früh belebt worden ist, so daß der Einklang der einzelnen Organe fehlt; so wird er der unglücklichste Mensch; verstoßen von denen, die er liebt, denen er wohlthut, verflucht er sein Dasein und seinen Bildner. Eben so originell sind der Mad. Shelley spätere Romane »Valperga, oder der letzte Mensch« und »die Mumie.«
T.
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.