Heigendorff, Karoline von

Heigendorff, Karoline von

Heigendorff, Karoline von, Tochter des weimarschen Bibliothekars Jagemann, geb. zu Weimar 1780, war eine Reihe von Jahren hindurch die Zierde der dortigen Hofbühne als Schauspielerin und Sängerin. Sie wurde von der Herzogin Amalie nach Mannheim geschickt um sich unter Iffland, der damals dort eine Art Kunstschule gestiftet hatte, für das Theater zu bilden. Einige Jahre später betrat sie die Hofbühne, unternahm mehrere Kunstreisen und wurde überall als eine treffliche tragische Schauspielerin und kunstgewandte Sängerin anerkannt. Von dem Herzog August in den Adelstand erhoben erhielt sie das Rittergut Heigendorff. Nach Göthe's Rücktritt vom Theater 1818 bekam sie einen großen Einfluß auf die Verwaltung desselben. Zeitgenossen rühmen Fr. v. H., als sie in der Blüthe ihrer Jahre stand, als reizend schön; sie leistete Außerordentliches, ihre Stimme hatte einen ungemein rührenden Klang, ihr ganzes Wesen war hinreißend; ihre Darstellung stets edel, und selbst in den spätern Jahren von einer Jugendfrische überhaucht, wie sie nur geniale Darstellerinnen, z. B. die Lindner, zur Anschauung bringen können. Sie privatisirte nach dem Tode des Großherzogs einige Jahre in Berlin und lebt gegenwärtig in Mainz. Die geistreiche, vielfach unterrichtete Frau, die Weimars glänzendste Literaturperiode mit durchlebte und so im Besitze der reichsten Erinnerungen ist, versammelt dort einen geselligen, sein gebildeten Zirkel um sich, dessen Sonne ihre in der anmuthigsten Schönheit und Jugend blühende Tochter ist.

– n.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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