Katze

Katze

Katze. Das Geschlecht der Katzen umfaßt den Löwen, Tiger, Jaguar, Panther, Leoparden, die Unze, den Luchs u. A. m., zeichnet sich durch abgerundete Schnauze, bewegliche Krallen, sechs spitzige Vorderzähne, Mordlust, Kraft und Behendigkeit aus. Wir sprechen hier nur von der allgemein verbreiteten Hauskatze, deren Kennzeichen glattes, reinliches Fell, schlanker Bau, Gelenkigkeit, Antipathie gegen Mäuse und Ratten, scharfes Gesicht und Gehör etc. sind. Nahrung und Gewohnheiten der Katzen sind bekannt. Ihr Feind ist der Hund, doch kann man beide Thiere so an einander gewöhnen, daß sie friedlich aus einer Schüssel essen, mit einander spielen und unzertrennlich sind. Die Veränderung des Wetters wirkt auf ihr elektrisches Haar, das, wenn man es mit flacher Hand streicht, im Dunklen elektrische Funken sprüht. Man findet die Katzen fast von allen Farben; meistens gefleckt. Dreifarbige und blaue sind eine Seltenheit. Man wirft den Katzen Falschheit und Tücke vor, doch verletzen sie nur, wenn sie gereizt werden, und es gibt Beispiele von seltener Anhänglichkeit an ihre Herren. Genäschigkeit ist allen eigen. Sie sind in 18 Monaten völlig ausgewachsen, werfen jährlich 3–12 Junge, welche blind zur Welt kommen. Bei den Russen und Chinesen wird ihr Pelzwerk geschätzt. Das Katzenfleisch ist genießbar und hat Aehnlichkeit mit dem des Hafen. Merkwürdig ist die Antipathie mancher Menschen gegen die Katzen, die in ihrer Nähe, selbst wenn sie sie nicht bemerken, in Ohnmacht fallen. Gegen die Raute haben die Katzen einen Widerwillen, lieben aber Baldrian und Katzenkraut. Sie fressen Mäuse, rohes Fleisch, kleine Vögel, Fische und das Meiste, was der Mensch genießt. Bei den Muhamedanern werden sie sehr geachtet, wie sie es auch bei den Römern und Aegyptern waren. Petrarka hat seine Lieblingskatze verewigt; man zeigt das treue Thier ausgestopft noch jetzt zu Vauclûse. Eine zweite Art ist die wilde Katze, welche sich durch einen dicken, braun geringelten Schwanz, gestreiftes Fell, platten Kopf, längere Haare und stärkeren Bau unterscheidet. Sie lebt in Wäldern auf Bäumen oder in Erdhöhlen, tödtet junge Rehe, Hafen, Kaninchen, wildes Geflügel etc. und frißt auch Fische. Abarten sind die angorische, die Cyper-, die libysche, malabarische, die fliegende Katze u. A.

m. I.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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  • Katze — bezeichnet: Inhaltsverzeichnis 1 Biologie 2 Geschichte 3 Sonstiges 4 Siehe auch 5 Weblink // …   Deutsch Wikipedia

  • Katze [1] — Katze (Felis L., hierzu Tafel »Katzen«), Säugetiergattung aus der Ordnung der Raubtiere und der Familie der Katzen (Felidae), Zehengänger mit kräftigem und doch schlankem, zum Sprung befähigtem Leib, kugeligem Kopf auf starkem Hals, kurzen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Katze — Sf std. (9. Jh.), mhd. katze, ahd. kazza (auch ahd. kazzo m.), mndd. katte, mndl. catte Wanderwort. Gehören wie anord. ko̧ttr m., ketta, ae. cat(t) m., afr. katte zu einem gemeineuropäischen, aber recht spät auftretenden Wanderwort; vgl. spl.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Katze [1] — Katze (Felis L.), Gattung aus der Ordnung der reißenden Säugethiere; Kennzeichen: kurze, abgerundete Schnauze, kurze Kinnladen, in jeder Kinnlade sechs spitzige Vorderzähne, einzelne, krumme, spitzige u. lange Eckzähne u. überall zwei Lückenzähne …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Katze [1] — Katze, Bezeichnung für Fallwerke, die zum Zerkleinern (Katzen) von unbrauchbaren Maschinenteilen, Walzen u.s.w. in Maschinenfabriken und Eisengießereien benutzt werden. Sie bestehen in der Regel aus einem hölzernen Dreifuß, an dem ein kugel oder… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Katze [2] — Katze, verschiedene Conchylien, z.B. eine Kegelschnecke (Conus glaucus), eine Porzellanschnecke (Cypraea asellus) u. m. a …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Katze [2] — Katze, in der Befestigungskunst soviel wie Kavalier; im Kriegswesen ehedem (lat. catus) bewegliches Schirmdach, etwa soviel wie Vinea und Testudo, s. Kriegsmaschinen. – In der Technik heißt bei Kranen K. (Laufkatze) eine Vorrichtung verschiedener …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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