- Müllner, Adolf
Müllner, Adolf, der Neffe des berühmten Dichters Bürger, geb. am 18. October 1774 zu Langendorf bei Weißenfels in Sachsen, erhielt seine erste Bildung auf der Fürstenschule zu Pforta, studirte in Leipzig die Rechtswissenschaft, lebte seit 1798 als Advokat in Weißenfels, und gab 1799, jedoch anonym, seinen Roman: Incest, heraus. Im Jahre 1810 wurde er der Stifter eines Privattheaters in Weißenfels, bei dem er selbst mitspielte, und für welches er kleine Stücke schrieb, als z. B. die Onkelei, die großen Kinder, die Vertrauten etc. Hierzu hatte er wohl zum Theil französische Originale gehabt, doch gebührt ihm das Lob der leichten und fließenden Versification. Bald darauf erschien das Drama, der 29. Februar, diesem folgten größere Stücke, als die Schuld, König Yngurd, die Albaneserin. So vielen und glänzenden Erfolg auch alle diese Geistesprodukte gehabt hatten, so verließ doch Müllner seit 1820 die dramatische Dichtung ganz, und widmete sich der Journalistik, in dieser aber vorzüglich dem Fache der Kritik. Von 1820 bis 1825 redigirte er das zum Morgenblatte gehörige Literaturblatt, gab 1823 die Hekate, und seit 1825 die Mitternachtzeitung heraus. Seine Kritiken und sein beißender Witz zeigte sich oft in Persönlichkeiten, und zog ihm vielfache Streitigkeiten zu. Eine Sammlung seiner dramatischen Arbeiten veranstaltete M. selbst, sie erschien 1828 in 7 Bänden; wenige Jahre vorher hatte er dasselbe mit den andern Erzeugnissen seiner Muse gethan, die unter dem Titel: »Vermischte Schriften,« herauskamen. Seine letzten Schriften waren »Meine Lämmer und ihre Hirten« und die Novelle »der Kaliber;« er starb am 11. Juni 1829.
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