- Margarethe von York
Margarethe von York, Herzogin von Burgund, zweite Gemahlin Karl des Kühnen. Das Leben dieser in vielfacher Beziehung trefflichen Frau erhält ein besonderes Interesse durch ihr Einschreiten in die Kämpfe der rothen und weißen Rose (der Häuser Lancaster und York). Als Tochter des Herzogs Richard von York und Schwester der Könige Eduard IV. und Richard III., hielt sie fest an der Feindschaft ihres Hauses gegen die Nachkommen Lancaster's, selbst dann noch, als der schändliche Mörder und letzte York Richard III. Leben und Thron an Heinrich von Lancaster (Heinrich VII.) verloren hatte. Sie stellte nach einander zwei Kronprätendenten auf und gab sie für Prinzen aus dem Hause York aus. Doch vergebens – Heinrich VII. siegte und blieb König. Mehr Segen brachte ihr Wirken den Niederlanden. Ohne Liebe hatte das blühende Mädchen Karl dem Kühnen 1468 die Hand gereicht, allein sein Tod bei Nancy (1477) löste bald die kinderlose Ehe. Da übertrugen ihr die Stände die Vormundschaft über ihre Stieftochter Maria (s. d.), und sie war es, die diese veranlaßte, den Erzherzog Max zum Gemahl zu wählen, und dadurch sich und dem Lande einen kräftigen Schutz zu schaffen. Nach Marien's frühem Tode widmete sie die Muße, die ihr die unseligen englischen Angelegenheiten übrig ließen, ihren Stiefenkeln, und starb hochgeehrt in der Osterwoche des Jahres 1503.
S.
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.