- Dominicaner
Dominicaner wird ein vom heiligen Dominicus im Jahre 1215 zu Toulouse gestifteter geistlicher Orden genannt, welcher der Regel der Augustiner folgt, aber nach der Art der Carthäuser weiße Kleidung trägt. Seine Hauptbestimmung ist, durch Predigen zu bekehren. Daher wird er auch gewöhnlich der Prediger-Orden genannt. Um diese Bestimmung in möglichst ausgedehntem Grade erfüllen zu können, erhielten sie die Vorrechte eines Bettler-Ordens, und ausschließend des Directorium der Inquisition. Seit 1218 stiftete Dominicus auch einen Nonnen-Orden, welcher derselben Regel folgte, aber statt der Bekehrung der Ketzer das Gelübde der Arbeitsamkeit übernahm. Diese Dominicanerinnen wurden bald sehr zahlreich. Eine andere Stiftung, die der Ritterschaft Christi, verwandelte sich später in den Orden von der Buße des heiligen Dominicus, und zwar für beide Geschlechter. Die Glieder dieses Ordens hatten nur gewisse Fasten und eine bestimmte Anzahl Gebete zu beobachten, und blieben in ihren häuslichen Verhältnissen. Doch vereinigten sich später einige, namentlich weibliche, Congregationen zum Klosterleben. Seit 1636 bildete sich die Congregation der Nonnen von der Anbetung des heiligen Sacraments, welche schwarz mit weißem Schleier und Mantel gekleidet waren, während alle andere Dominicanerinnen weiße Kleidung mit schwarzem Mantel und Schleier trugen. Der Orden war früher der einflußreichste, aber in neuerer Zeit ist sein Wirkungskreis durch die Jesuiten sehr beengt
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.