- Irmensäule (Mythologie)
Irmensäule (Mythologie)#, ein Götterdenkmal der alten Deutschen, welches zu Eresburg, jetzt Stadtberg an der Diemel, gestanden haben soll, und von Karl d. Gr. im Jahr 772 zerstört wurde. Von ihr hat man auf einen alten Kriegsgott der Sachsen, Irmin, geschlossen, dem Mars der Römer analog, und dieser soll wieder nichts Anderes, als der zum Gott erhobene Arminius (Hermann), der Cheruskerfürst, sein, welcher die Schmach der Römerknechtschaft von Deutschland wälzte. Die Säule selbst stellte einen völlig gewappneten Mann vor, der auf einem Blumenfelde stand; er hielt in der Rechten einen Speer mit einer Fahne, auf welche eine rothe Rose gemalt war, in der Linken eine Wage; auf dem Helm saß ein Hahn, auf der Brust war ein Bär gebildet, und an den Füßen lehnte ein Schild, auf welchem wieder eine Wage, ein Löwe und eine Rose ersichtlich waren. Es scheint, daß das ganze Bild eine spätere Erfindung ist, sammt allen darüber vorhandenen, nicht erweisbaren Sagen. Das Heiligthum, welches Karl der Große bei Eresburg zerstörte, und wozu er drei Tage brauchte, war sicherlich ein Wodanshain, in welchem allerdings eine Irminsul gestanden haben mag. Die auf uns gekommenen Abbildungen derselben ähneln sammt all ihrem Schmuck zu sehr den Marsbildern und Rolandssäulen, erinnern zu sehr an Wappen und heraldische Symbolik, von der jene Frühzeit nichts wußte, als daß an ihre Aechtheit mit Zuversicht zu glauben wäre.
–ch–
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.