- Münzen
Münzen, ausgeprägte Metallstücke von einem gewissen Werthe zur Ausgleichung des täglichen Verkehrs im Handel, und zugleich als Geld (s. d.) der Maßstab der Höhe eines jeden Besitzthums. In der Regel sind sie rund, doch gibt es auch (in der Türkei und Spanien) eckige, man verwendet Gold, Silber, Platina, Kupfer u. a. Metalle dazu (in Rußland auch Leder, das mit Metallplättchen überzogen, den Stempel des Werthes trägt). Die vordere oder Hauptseite mit dem Bilde nennt man den Avers, die Rückseite, in der Regel mit dem Wappen und der Werthbestimmung, Revers, die Randschrift heißt Legende, die der Mitte Inscription. Man hat Münzen von verschiedenem Werthe, in Spanien goldene zur Valuta von 20 Thalern, Doppelcarolins zu 12 Thlr., Doppellouid'ors etc.; die kleinsten Goldmünzen sind die türkischen, die größten silbernen die Kronthaler. Die erste Erfindung der Münzen schreibt man den Chinesen 2000 Jahre v. Chr. Geb. zu; andere nennen die griech. Aegina zur mythischen Zeit als Erfinderin. Homer aber kannte noch keine Münzen. Unter den Römern soll Numa die ersten von Kupfer geprägt haben; vor den ersten punischen Kriegen gab es schon silberne, unter den Kaisern goldene. Die Spartaner, Byzantiner und Briten sollen eiserne M. gehabt haben. Man bildete auf ihnen Figuren von Thieren, Gottheiten, Heroen, Fürsten etc. ab; erst mit dem Griffel vertieft, dann durch Prägung erhaben. Die Perser wählten zuerst das Bild ihrer Monarchen. Bei den Römern findet man allegorische Verzierungen, Inschriften etc. In der nachrömischen Zeit sind die Franken die ersten, bei welchen Münzen gefunden werden. Man zählte sie entweder, oder wog sie nach Pfunden, Mark etc., daher die Benennungen; im 8. Jahrhunderte hatte fast jede bedeutende franz. Stadt ihre Münzstätte. In Deutschland wurden schon 972, nach Entdeckung der Harzbergwerke, Silberm. geprägt. Karl d. Gr. verlegte die Münzwerkstätten in seinen Palast. Es gab schon damals M.-Verfälscher. Das Verbrechen wurde durch Handabhauen gestraft. In Dänemark gab es zu Odins Zeiten bereits Kupfergeld. In Schweden wurde um 1000 gemünzt, in Rußland führten die Mongolen zuerst 1250 geprägtes Geld ein. (Ueber die verschiedenen Arten der bedeutendsten Münzen und ihren Werth siehe die betreff. Artikel.) Man unterscheidet 1) Zahlungsmünzen, alle gangbaren Sorten; 2) Schau- oder Denkmünzen, Medaillen zu besondern festl. Veranlassungen geschlagen, von sehr relativem Werthe; 3) Rechnungsmünzen, größtentheils nur angenommene, nach welchen man den Cours der gangbaren regulirt. – Münze (ital. Zeccha, daher Zecchinen) gleichbedeutend mit Münzort, M.-Gebäude, Prägeanstalt; Münzwardein, ein bei dem M.-Wesen angestellter Beamter.
V.
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.