- Philipp II., König von Spanien
Philipp II., König von Spanien, König von Spanien, geb. am 21. Mai 1527 zu Valladolid, ein Fürst, der durch seinen Widerstand gegen die Grundsätze der Reformation den Haß eines großen Theils seiner Zeitgenossen auf sich geladen hat und selten richtig beurtheilt wird. Sein consequentes Festhalten an dem, was er für Recht hielt, seine streng gerechte Regierung, seine ungeheuere Thätigkeit, seine unerschütterliche Gelassenheit im Unglück und bei den heftigsten körperlichen Leiden, und viele andere Tugenden werden ihm stets in der Geschichte den Namen eines großen Mannes bewahren. Das Glück und das herzgewinnende Betragen seines klugen Vaters, Karl V. (s. d.), fehlte ihm allerdings; denn Philipp war kalt und ernst, selten mittheilend, streng und unerbittlich gegen seine Feinde. – 1555 übergab ihm sein Vater die Regierung der Niederlande, im folgenden Jahre Spanien und die Nebenländer, wodurch er der mächtigste Monarch Europa's wurde. Auch das Glück schien ihm damals zu lächeln, denn seine Feldherren gewannen den wichtigen Sieg bei St. Quentin über die Franzosen, dem zu Ehren das großartige Escurial (s. d.) erstand. Seine zweite Gemahlin, Maria die Katholische von England (s. d.), starb indeß 1558, und ihre Nachfolgerin, Elisabeth (s. d.), wies P's Bewerbungen zurück. Durch seine Vermählung mit Elisabeth von Frankreich (s. d.), welche zuerst dem Infanten Karlos (s. d.) bestimmt war, wurde das schon bestehende Mißverständniß zwischen Vater und Sohn so vergrößert, daß dieser auf Empörung sann. Der Prinz starb während der Untersuchung (1568) im Gefängnisse; lange lag auf Philipp der Verdacht, ihn geopfert zu haben, bis neuere Untersuchungen in den jetzt geöffneten Archiven Spaniens das Gegentheil bewiesen haben. Schiller hat auch hier die Geschichte der Poesie untergeordnet. 1565 begannen die Unruhen in den Niederlanden; hier führte P's Strenge nicht zum Ziele, denn die sieben nördlichen Provinzen wurden nie wieder unterworfen. Dagegen schlug sein Halbbruder, Don Juan, die Türken entscheidend bei Lepanto (1571), und 1580 fiel Portugal etc. an das schon so mächtige Spanien. Die große gegen England ausgerüstete Armada zerstreute der Sturm (1588), auch die Einmischung in Frankreich's bürgerliche Kriege brachte keinen Gewinn. Gebeugt von so vielem Unglück starb Ph. am 13. September 1598, nachdem er schon seit zwei Jahren große körperliche Leiden ertragen hatte, unter den heftigsten Schmerzen.
S.
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.