- Fuchs
Fuchs, das bekannte, vierfüßige, zum Hundegeschlecht gehörige Thier, von dessen List und Verschlagenheit man sich unzählige Anekdoten erzählt, ist von der Größe eines Schäferhundes, rothgelb von Farbe, an Hals und Brust weiß, hat eine spitzige Schnauze und langen, stark behaarten Schwanz. Er ist in verschiedenen Abarten fast über die ganze Erde verbreitet und der gefährlichste, blutgierigste Feind der Hühnerställe, doch frißt er auch Fische, Krebse und im Nothfalle selbst Ratten und Mäuse, Eidechsen, Frösche, Schlangen etc. Seine Stimme klingt wie die des Pfau's, oder vielmehr wie ein heiseres Bellen. Er wohnt in sogenannten Fuchsbauen, Höhlen unter der Erde, die er mit großer Geschicklichkeit anlegt, oder in Dachshöhlen, woraus er die Einwohner vertreibt. Dieselben haben gewöhnlich mehrere Ausgange, um, von Hunden verfolgt, leichter entfliehen zu können Das Weibchen wirft im Mai 3–8 Junge, die 9 Tage blind sind. Nie jagt der Fuchs in der Nahe seines Baues, wie es scheint, aus kluger Berechnung, um seinen Zufluchtsort nicht zu verrathen. Man schießt ihn auf dem Anstand, laßt ihn durch Hunde ausgraben, fängt ihn mit Netzen, Eisen, Angeln etc. In England sind die Fuchshetzen beliebt, das Fuchsprellen, ein altes barbarisches Waidmannsvergnügen, ist nach und nach abgekommen. Die merkwürdigsten Abarten sind der brasilianische mit grauem, weiß und schwarz untermengtem, und der virginische mit weißgrauem Felle. Der weiße Fuchs wird auf Grönland, Island, Spitzbergen, in Sibirien, Kamtschatka, auf Nowaja Semlja gefunden. Sein Fleisch ist sehr schmackhaft. Die Fuchsbälge schätzt man allgemein als Pelzwerk wegen ihres schonen langen Haares. Man unterscheidet sie nach der Große, Farbe, Menge und Feinheit der Haare. Rußland und Nordamerika liefern die kostbarsten. Die schwarzen Füchse sind von allen die theuersten; man bezahlt einen Balg mit 50 bis über 1000 Rubeln. Der Steinfuchs oder arktische wird blendend weiß und auch blau und schwärzlich blau angetroffen; er ist viel größer als der gewöhnliche Fuchs und sein Balg wird gleichfalls hoch geschätzt.
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http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.