Tapeten

Tapeten

Tapeten, gewirkte, teppichartige Bekleidungen zur Verzierung der inneren Wandzimmer, wurden sonst in höchster Vollkommenheit zu Arras in den Niederlanden verfertigt, weßhalb auch Papst Leo X. hier die berühmten Raphael'schen, nach Raphael's Cartons gefertigten T., wirken ließ, welche in Wien und Dresden noch aufbewahrt werden. Die vorzüglichsten dieser Teppichwände sind die Gobelins (s. d.), und nächst denselben zeichnen sich die wollenen, den türkischen und persischen T. gleichenden, Savonnerietapeten aus der Fabrik der Savonnerie zu Chaillot, einem Dorfe bei Paris, durch ihr sammetartiges Ansehen aus. Die gewirkten, seidenen T. werden damast- oder atlasartig verfertigt, wie die Brocatells (s. Brocat); die leinenen und baumwollenen dagegen, sowie die ledernen und Wachsleinwandtapeten sind meist veraltet, und dagegen die papierenen, aus China stammenden, in allgemeinen Gebrauch gekommen. Dieselben sind theils glatt oder kattunartig, mit matten und glänzenden Farben gedruckt (die glänzenden heißen Satinettapeten), theils erhabene, gestäubte oder Sammettapeten von Flockwolle, Glasglanz, metallischem Streusand etc., theils auch moirirte, Decorations- und Iristapeten mit bunten, unmerklich in einander übergehenden Streifen. Neuerdings verfertigt man auch sehr haltbare T. nach Art des Wachspapiers, welche mit einem wachsartigen bunten Stoffe überzogen sind, und sich mit einem Schwamme abwaschen lassen. – Schon die Alten kannten die T., und bedienten sich, da es im Innern ihrer Gebäude fast nirgend eine Thür gab, bloßer Gardinen und Teppiche zum Verhängen der Eingänge und zu Vorhängen überhaupt. Daher deuten auch die umhängenden T. auf alten Denkmälern die verschiedenen Zimmerabtheilungen an.

4.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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  • Tapēten — (v. griech. tapes, lat. tapetam, franz. tapis, »Teppich, Decke«; hierzu Tafel »Moderne Tapeten«), Behang oder Bekleidung der Wände, ursprünglich verschiedenartige Wirkereien, Stickereien oder Webereien, die aus dem Orient stammten: zunächst als… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Tapeten — Moderne Tapeten …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Tapeten — (v. gr.), Stoff, womit man die inneren Wände der Zimmer verkleidet u. verziert. A) Die gewirkten T. waren die frühesten; von ihnen sind die vorzüglichsten: a) die Brabanter T., sie wurden frühzeitig in Brabant verfertigt, von wo aus die Kunst sie …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Tapeten — (vom lat. tapetum, Decke, Teppich), ursprünglich aus Geweben (Teppichen, Kattun u.a.) oder Leder, jetzt meist aus Papier hergestellte, gemusterte Wandbekleidung. Bei der Woll oder Velours T. ist der Grund oder ein Teil des Musters mit Scherwolle… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Tapeten und Teppiche — Tapeten und Teppiche, Fabrikate zur Bekleidung der Zimmerwände und Bedeckung der Fußböden u. Tische, wurden schon in den frühesten Zeiten im Orient aus Wolle bereitet, auch aus Stroh, Leder und leinenen Stoffen mit eingewobenen Zeichnungen. In… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Tapeten-Kutte — Kurt Hager (1984) …   Deutsch Wikipedia

  • tapéten — tna o prid. (ẹ̑) nanašajoč se na tapeto: tapetni vzorci / tapetni zvitek / tapetni papir; tapetno blago; tapetno lepilo …   Slovar slovenskega knjižnega jezika

  • Die Tapeten wechseln —   Die Wendung ist umgangssprachlich gebräuchlich im Sinne von »die Wohnung, den Wohnort oder den Arbeitsplatz wechseln«: Es wird Zeit, das ich die Tapeten wechsle! Ich brauche einen Job, wo ich selbstständig arbeiten kann. Bei den Nachbarn ist… …   Universal-Lexikon

  • Persische Tapeten — Persische Tapeten, gewebte Tapeten von bunten Farben …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gemalte Tapeten — Gemalte Tapeten, sonst gebräuchliche Tapeten mit bunten Bildern …   Pierer's Universal-Lexikon

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