- Craven, Elisabeth
Craven, Elisabeth, Tochter des Grafen Berkeley, geboren 1740. Obgleich Mutter von 7 Kindern, gehörte ihre Ehe keineswegs zu den glücklichen. Lord Craven hielt es für nothwendig, sich von der glänzenden Frau zu trennen. Von ihrem jüngsten Sohne gefolgt, ging sie außer Landes, durchreiste einen Theil von Europa, selbst die damals von Frauen selten bereiste Türkei, und die fast unbekannte Krimm, über welche sie eine anziehende Reisebeschreibung herausgab. Weniger schön, als pikant und vielseitig gebildet, verstand sie es, die Männer zu fesseln, vor Allen den letzten Markgrafen Alexander von Ansbach, zu dem sie sich 1781 begab, ihn seinem Lande, seiner Gemahlin, seinen Unterthanen und Dienern entfremdete, und wohl manches Unheil stiftete. Der Markgraf trat 1791 sein Land gegen einen Jahrgehalt an Preußen ab. Um dieselbe Zeit starb Lord Craven (die Markgräfin war schon früher mit Tode abgegangen), und der Markgraf konnte ihr nun, und zwar in Lissabon die Hand reichen. Sie kauften sich in England an, wo der Markgraf 1806 starb. Die Witwe gab vor mehreren Jahren Denkwürdigkeiten ihres Lebens heraus, in denen, was ihren Aufenthalt in Deutschland betrifft, viel Falsches sich unter das Wahre mischt. Außerdem hat sie mehrere Gedichte, Theaterstücke und Romane geschrieben, ist aber in ihrem Privatleben vielfach getadelt worden. Lady Craven starb den 13. Januar 1828 zu Neapel.
A. V.
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.