Kaffern

Kaffern, die Bewohner des Landes vom Fluß Keiskama bis zur Lagoabai im südlichen Afrika. Sie bilden eine Nation von etwa 1,000,000 Seelen, leben in einzelnen Dörfern (Kraals), von verschiedenen Häuptlingen beherrscht, und unterscheiden sich im Aeußern wesentlich von den Negern und Hottentotten. Ihre Farbe ist grau-schwarz; sie haben große schone Gestalten, hohe Stirnen, Adlernasen, schwarze feurige Augen, und die auch den Negern eigenen wolligen Haare. Viehzucht und Jagd ist ihre Hauptbeschäftigung, Getreide wird wenig gebaut. Sie lebten früher in Eintracht neben einander, die Nachbarschaft der Kapkolonie, die ungerechten Einfälle der Holländer und (später) Engländer aber haben ihren Charakter ganz verändert. Jetzt sind sie räuberisch und in ewigen Kriegen mit den Engländern. Die Weiber tragen nur Schürzen, da das Klima eigentlich keine Kleidung erfordert. Das Christenthum hat keinen Eingang bei ihnen gefunden, sie glauben nur den Gaukeleien ihrer Zauberer. Die Todten werden nicht beerdigt, sondern den Hyänen überlassen, ja alte Leute lassen sich freiwillig noch lebend an einen einsamen Ort bringen, wo die wilden Thiere ihrem Dasein bald ein Ende machen.

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