- Lorrain, Claude
Lorrain, Claude, nach seinem Familiennamen Claude Gelée, einer der berühmtesten Landschaftsmaler aller Zeiten, wurde 1600 zu Champagne in Lothringen geb. und empfing in seiner Jugend einen so mangelhaften Unterricht, daß er ein Handwerk lernen wollte, um sein Dasein zu fristen. Der Zufall aber verschaffte ihm eine Stelle als Farbenreiber bei dem Maler Tassi. Mit diesem ging er nach Rom und hier entwickelte sich sein Talent mit Blitzesschnelle. Die Gemälde von Yals begeisterten seine glühende Seele und er eilte selbst nach Neapel, um bei diesem Meister Unterricht zu nehmen. Bald erscholl Claude's Ruhm aus dem Munde anderer Meister, die den jungen Künstler freudig als Genossen begrüßten. Von Neapel aus besuchte er die Lombardei und Venedig und ließ sich hierauf in Rom häuslich nieder, rastlos mit herrlichen Kunstschöpfungen beschäftigt. Hier starb er 1673. Unübertroffen sind seine Gemälde: reizende Landschaftspartien, der Natur abgelauscht und mit den herrlichen Gebilden seiner Phantasie bereichert. Die Galerien von Paris, Dresden, Kassel etc., so wie die ersten Privatbildersäle Europa's enthalten Erzeugnisse, von Lorrain's schöpferischem Pinsel.. Die Matadore unter seinen Bildern sind: die Landung der Cleopatra, David's Salbung, das Dorffest, die Ansicht vom Campo Vaccino zu Rom, ein Hafen beim Sonnenuntergang und einige meisterhafte Seestücke. – Er ist der Matthisson unter den Malern; den meisten seiner Landschaftsstücke fehlt nichts, als: interessante Menschengruppen. – Seine Abbildung des Wäldchens der Villa Madonna ließ Clemens XI. mit Goldstücken belegen, um ihren Werth zu bestimmen.
J.
http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.