Schulthes, Johanna von

Schulthes, Johanna von

Schulthes, Johanna von, Johanna von, wurde am 7. September 1800 geb. und von ihrem Vater, dem Freiherrn Karl von Thon-Dittmar zu Regensburg, mit großer Sorgfalt erzogen. Ein früh sich entwickelndes Talent zur Musik, eine schöne metallreiche Stimme wurden durch gute Lehrer sorgfältig gepflegt, und so bildete sich Johanna früh zu einer ausgezeichneten Sängerin, welche belebend und erheiternd im Kreise von Bekannten und Freunden ihrer Vaterstadt wirkte. Der kunstsinnige Karl von Dalberg bemerkte dort ihr aufblühendes Talent und ermunterte es; gleiches geschah von der verwitweten Fürstin Therese von Thurn und Taxis, die mit dem ihr eigenen lebendigen Sinne für das Schöne der jungen Sängerin große Auszeichnung bewies. Eine andere Gönnerin besaß Johanna an der Fürstin Wilhelmine von Thurn und Taxis, die ihr Gelegenheit gab, in München die unvergeßliche Vespermann-Metzger zu hören und sich nach ihr zu bilden. Nicht minder vortheilhaft wirkte auf ihren Geschmack der Umgang mit der berühmten Catalani während des Aufenthaltes derselben in Regensburg, wo sich Johanna auch in Concerten hören ließ. Sie lebte einzig und allein der Pflege ihres sie innig liebenden, alternden Vaters und der Kunst. Erst als der Tod jenen von ihrer Seite riß, gab sie den Anforderungen, ein häusliches Glück zu theilen, nach, und vermählte sich am 2. Aug. 1832 mit dem herz. sächs.- meiningischen Hauptmann Ludwig von Schulthes. Aber nur kurze Zeit genoß sie das Glück einer zufriedenen Ehe, denn kaum lächelte ihr am 17. Mai 1833 die erste Mutterfreude durch die Geburt eines kräftigen Sohnes, als sie am 1. Juni, von einem bösartigen Nervenfieber ergriffen, ein Opfer des unerbittlichen Todesengels wurde. Fern von ihrer Vaterstadt und einer tief um sie trauernden Familie, erhebt sich zu Meiningen ihr stilles Grab. Die Thränen ihrer Lieben, welche lange ihrem Andenken fließen werden, bezeugen es, daß sie wahrer Liebe werth war, und bestätigen die Wahrheit der einst auf sie gedichteten Worte: »Ein reiner Klang war ja Dein ganzes Leben, Dein Glück nur fremdes Glück.«

E. v. E.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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