Türkei (Geographie)

Türkei (Geographie)

Türkei (Geographie). Wie ein golddurchwirkter Riesenschmetterling breitet dieses überreiche Zauberland des Halbmondes seine Flügel über die purpurbesäumten Küsten zweier Welttheile aus: das goldene Kleinasien mit Syrien etc. bildet die rechte, das machtreiche, von zwei Meeren bespülte Land zwischen Ungarn, Rußland und Hellas die linke Flügeldecke; am Leibe glüht der silberne Wassermann, welcher das schwarze Meer mit dem ägäischen verbindet, und hier an der Stelle des Herzens liegt auch das Herz des Reichs, das stolzgethürmte Stambul. In heißer Umarmung vereinte sich hier Asiens Palme mit dem Kastanienbaume Europa's; doch ein Cypressenkranz umschlingt jetzt beide; und eine dunkle Sage wandelt wie eine verschmachtende Pilgerin durch Syriens Wüsten, wie über die Felsenkanten des Balkans, an der Hütte der Armuth vorüber wie durch die Straßen von Constantinopel, – eine dunkle Sage vom Erbleichen des Halbmonds in Europa, vom einstigen Untergange des ganzen osmanischen Reichs. – Mit Wehmuth verweilen wir bei dem Anblicke der europäischen Türkei . Dem goldenen Schooße dieser Erde, die jetzt erstarrt und verödet unter den Wirren der Ohnmacht und rohen Gewalt, entsproß einst das Wunderkind des schönen hellenischen Himmels, die Humanität. Hier entfalteten Macedoniens Könige ihr stolzes Panier; hier wurde eine Welt der Kunst und Wissenschaft geboren, die befruchtend immer neue Welten gebar, hier ist jedes Thal, jeder Hügel, jeder Fußbreit Landes balsamisch durchweht vom Zauberhauche der Klassicität. Nur ein loses Band, schwankend in jedem Luftzuge, verknüpft jetzt die einzelnen Provinzen. Interesse wie Nationalität sind die gewaltige Kette, welche die einzelnen Silberfelder des seidenen Teppichs mit ihrem Doppelfaden trennt. Serbien, die Moldau und Wallachei sind halb entfremdet dem Mutterstaat; frei wehen die Winde über Hellas Gebirge; unaufhaltsam gestaltet sich die Zukunft neu. Daher hier, in Berücksichtigung des nahen Wechsels des noch Bestehenden, nur ein loses Gemälde jener europäischen Länder (8400, nach Andern bis 11,000 Quadrat M. groß), welche die Pforte noch für sich in Anspruch nimmt. Im Norden grenzt die europ. Türkei an Kroatien, Savonien, Ungarn, Siebenbürgen, die Bukowina und Rußland, im Westen an Kroatien, Dalmatien, das adriatische und jonische Meer, südlich an Griechenland, und östlich an den Archipelagus, das Marmora- und schwarze Meer. Die gegliederten Küsten werden von einer Menge Meerbusen, Einbuchten und Canälen zerrissen. Wie ein Triumphbogen wölbt sich an der Westküste der Golf von Drino gegen Albanien zu; seiner Südseite entwindet sich keck das Kap Palo, um das malerische Becken erzeugen zu helfen, welches den Namen des Meerbusens von Durazzo führt. Bemerkenswerth sind auf dieser Seite nur noch die Busen von Valona und Arta. Flache Monotonie charakterisirt die Nordküste des schwarzen Meeres; nur südlicher wird sie steiler und erhebt sich zu einem groteskdurchbrochenen Wald von Felsenbergen, mit den Landspitzen Gülgrad, Emineh, Baglar und Inada. Eben sind die Gestade des Marmora-Meeres steiler die des Bosporus, felsig die Ufer an den Dardanellen. Gleich riesigen Perlenmuscheln erglänzen südlicher die Busen von Saros, Contessa, Salonichi, Volo und Zeitun, bei welchem letzteren Griechenland beginnt. Eine hochgethürmte Felsenmauer scheidet in der Mitte das Land und trennt Bosnien, Serbien, Bulgarien, Wallachei und Moldau von den südlichen Provinzen Rumili, Macedonien, Albanien und Thessalien. Aus Kroatien tritt sie als Wellebit und Vistrogo Gebirge (dinarische Alpen) in die Türkei ein, erhält auf ihrem weitern Laufe verschiedene Namen (Zamora, Argentara etc.) und entsendet fast in der Mitte des Landes östlich den Hauptarm Schartag oder Karadag mit dem 9000 F. hohen Orbelus, auch Egrisu genannt, der höchsten Spitze des ganzen Landes. Dieser Hauptarm theilt sich wiederum in zwei Arme, deren nordöstlicher, der Balkan und Eminehdag, sich zum schwarzen Meere, der südwestliche aber als Despotogebirge an die Ufer des Marmora-Meeres und des Archipelagus zieht. Alle diese Bergketten sind eben so unwegsam und zerrissen als steil und undurchforscht; zwei Pässe nur bieten brauchbare Uebergänge dar: der Paß über den Eminehdag, und der schon den Römern bekannte Paß Sulu Derbent aus dem Thale der Isker in das Thal der Maritza. Eben so zerrissen und unwegsam sind auch die gigantischen Grenzhüter Siebenbürgens: die rauhen Karpathen Vom adriatischen, mittelländischen, jonischen, ägäischen, Marmora- und schwarzen Meere umspühlt, ist die europäische Türkei bis auf einzelne wenige dürre Districte auch vielfach von Flüssen und Bächen bewässert. Die königliche Donau tritt bei Orsowa aus Serbien in das osmanische Reich ein, durcheilt die Fluren der Wallachei und Bulgariens bis Galatz, wo der Pruth einmündet und ergießt sich in sieben Armen in das schwarze Meer. Die Save (s. d.), welche die Unna, den Verbasch, die Bosna und endlich die Drina aufnimmt, vereinigt sich mit der Donau bei Belgrad. Weiter gegen Osten trifft mit ihr die Morawa, der Isker, Wid und die Jantra zusammen. Nördlich aber ergießen sich in dieselbe der Schiul oder Schyl, die Aluta, der Ardschisch, die Jalonitza, der Sered und der schon erwähnte Pruth, welche alle in den Karpathen entspringen. Ein anderer bedeutender Fluß, die Maritza, hat ihren Ursprung im Balkangebirge, zieht die meisten Gewässer Thraciens an sich, nimmt bei Adrianopel die Arda und den Tundsja auf und strömt in den Meerbusen von Enos im ägäischen Meere. In eben dieses Meer ergießen sich auch der Karasu, die Struma mit dem Egrisu, der Vardar, die Vistritza und Salambria; und in das adriatische die Narenta, die Drina, die Bojussa und der Aspropotamo. – Das ganze europäische Osmanenreich erscheint in seiner vielfach zerrissenen äußeren Gestalt wie ein Schlachtfeld riesiger Naturkräfte, deren Entwicklungsgeschichte in der Titanensage niedergelegt ist. Mit ihrer ganzen Gewalt kämpfen die Titanen gegen Jupiter's stolzes Herrschergebot, thürmten den Ossa auf den Pelion, um den Olymp, wahrscheinlich ein großer feuerspeiender Berg, zu erstürmen. Aber Jupiter siegte; und voll heimlichen Grolls schnauben die Titanen nun im tiefen Schooß der Erde zuweilen wuthentbrannt und speien Flammen ihres Zornes. Enge Bergpässe, groteske Aufthürmungen, tiefe Schluchten, regellose Umrisse der Gebirge zeigen noch die Spuren jenes Kampfes; außerdem ist das ganze Land auch noch geheiliget durch Hellas reiche Geschichte. Waltete doch vor Jahrtausenden hier ein kunstsinniges Geschlecht und drückte dem Lande den Stempel seines Genius auf. Da ist kein Fels, kein Baum, kein Bach, der nicht erzählte von der Vergangenheit; da säuselt keine Quelle, an der nicht ein herrliches Lied der Vorwelt erklungen wäre; jeder Stein predigt von der grauen Vorzeit. Oder sind die Ruinen von Athen, die Cyklopenmauern von Böotien, die Trümmer der Palaste von Salona. und so viel tausend Säulen, Hallen und Tempelgewölbe etc. nicht ein unschätzbarer Perlenschmuck des osmanischen Reichs! Dabei schaut der freundlichste Lenzhimmel auf das prachtvolle Land herab, welches ausgestattet mit allen Reizen der Tropengegenden, doch von keiner ihrer Beschwerden heimgesucht wird. Nur jenseits des Balkan hat der Winter eine eigentliche Residenz; sonst naht sich überall im Februar schon das süße Himmelskind, der Lenz. Kein Wunder, daß Pomona hier ihr goldenes Füllhorn mit verschwenderischen Händen leerte! Eine Ueberfülle goldener Garben reift in den Saatwellen der Moldau, Wallachei, von Rumili und Macedonien; eben so gesegnet ist die Mais- und Hirseernte. Im Süden und auf den Inseln feiert Bacchus die süßesten Triumphe, erglühen im dunkeln Laube die Goldorangen und Oliven. Flachs und Hanf bringt der ganze Norden, Baumwolle Macedonien hervor; Tabak und Obst wird in allen Provinzen reichlich erbaut. - Dichte Waldungen von allen Arten europäischer Forstbäume überschatten magisch die nördlichen Gebirge; an der großen Menge hier wachsender Galläpfel haben die Einwohner ein wichtiges Ausfuhrproduct; aromatische Kräuter, herrliche Blumen schmücken die Hügel und Fluren des Südens; hier prangen auch Cedern, Platanen, Lorbeerbäume, Oleander, und der Schmuck aller Mosleminsgräber, Cypressen. Auf den Bazar, wo die animalischen Schätze dieses Reiches vereint glänzen, senden die nördlichen Provinzen ihre stolzen Rosse. Rumili und Bulgarien Esel und Maulesel, und alle Districte zahlreiches Wild, treffliches Rindvieh, Schafe und Ziegen. In der Wallachei birgt sich noch der Auerochse, auf den Karpathen die Gazelle, auch Bären, Wölfe und Luchse haben noch hier und da ihre Lagerstätten. Macedonien zeichnet sich durch seine Bienenzucht, die südl. und östl. Provinzen im Süden des Balkans durch ihren Seidenbau aus. Zu den uralten Plagen des Landes gehören die Heuschrecken. Das Reich der Gnomen enthält hier der Schätze viel; doch Unwissenheit und Despotismus haben seine Pforten verschlossen; nur an einigen Orten gewinnt man Gold, Silber, Blei, Eisen, Kupfer und Schwefel. Desto reicher ist die Ausbeute an Stein- und Seesalz und Salpeter. Die Industrie liegt bis auf einige wenige Gewerbe noch darnieder. Ackerbau und Viehzucht bilden die Hauptbeschäftigung, doch in mehreren Gegenden befinden sich berühmte Gerbereien für Saffian und Corduan, Färbereien in türkisch Roth, Waffen- und Stahlwaarenfabriken und Seiden- und Baumwollenmanufacturen. Der Handel im Innern ist eben so unbedeutend als erschwert durch Unsicherheit der wenigen Fahrstraßen; wichtiger der See- und Grenzhandel, welcher meist in den Händen der Griechen und Armenier und der andern europ. Nationen ist. Hauptausfuhrgegenstände sind Baumwolle, Getreide, Wolle, Wein, Seide, Häute, Tabak und Hausthiere. – Die aus allen Nationen der alten Welt gemischte Bevölkerung (ihre schwer zu bestimmende Anzahl wird auf 7–12 Mill. angegeben) läßt sich auf die drei Hauptstämme der Türken, Griechen und Slaven zurückführen. Herren des Landes sind die Türken oder Osmanli, ein tatarisches Volk von etwa 3–4 Mill. Köpfen von stolzem Wuchs und einem sehr edlen Profil, – körperliche Eigenschaften, welche es jedoch nicht sowohl seiner Abkunft nach besitzt, sondern vielmehr der Vermischung mit den schönen Griechinnen, Cirkassierinnen etc. zu verdanken hat. Vieles Einzelne über dasselbe findet man in den verschiedenen ethnographischen Bemerkungen in den Artikeln über die größeren Provinzen, Städte etc. und den sittengeschichtlichen Artikeln überh. Freunde der Ruhe, welche in Unthätigkeit ihr Lebensglück finden, sind die Türken im Allgemeinen ernst, lieben prächtige Kleidung, sind im Schlaf, Essen und Trinken mäßig, gastfrei und dankbar, aber unduldsam gegen Andersgläubige. Alle haben rasirte Köpfe, so daß nur ein kleiner Haarbüschel auf dem Wirbel steht, und tragen meist lange Bärte. Ungebildet in Künsten und Wissenschaften, noch unendlich weit gegen das übrige, civilisirte Europa zurück, sind ihnen auch noch die Vergnügungen und Unterhaltungen der gebildeten Europäer, als Schauspiele, Bälle und Concerte, fremd. Hazardspiele sind selten; chinesische Schattenspiele und Seiltänzer dagegen sehr beliebt. Das Weinverbot ist in neuerer Zeit unter gewissen Bedingungen aufgehoben worden; außerdem wird Opium getrunken, doch nicht in so großer Menge, als man glaubt. Hauptvergnügungen sind die Bäder (s. d.), der Kasse und die Tabakspfeife. Die meisten Türken halten in 24 Stunden nur eine Hauptmahlzeit und zwar Mittags. – Fast alle Häuser in den Städten sind auf dieselbe Art erbaut. Eine steinerne Wand erhebt sich vier bis fünf Fuß über die Grundmauern, auf derselben ruht ein hölzernes Grundgebäude von zwei Stockwerken. Die erste Etage erstreckt sich viel weiter in die Straßen als das Erdgeschoß. Die Neugierde, welche aus einem Hause in das andere zu lugen liebt, ist hier auf das Aergste verpönt: und nirgends wird das Geheimniß der Penaten strenger bewahrt als in der Türkei. Die meisten Häuser sind außen bemalt; die rothe, weiße und gelbe Farbe sind als ein Privilegium nur den Osmanlis gestattet; die Rajahs (s. d.) dürfen ihre Wohnungen nur mit denjenigen Farben bemalen lassen, welche sie an ihren Halbstiefeln tragen, nämlich grau und dunkelbraun. Jedoch haben jetzt diese Verordnungen von ihrer Strenge nachgelassen. In einem türkischen Hause wohnt immer nur eine Familie, denn die Mysterien des Harems gestatten keinen Nachbar; es besteht aus zwei Abtheilungen, wovon die eine von dem Hausherrn, die andere von den Frauen bewohnt ist. Alles in demselben ist darauf berechnet sich den Augen des Publikums zu entziehen und der möglichst freien Luft und Tageshelle zu genießen. Die Zimmer des Hausherrn haben keine andere Ausschmückung als mehr oder weniger kostbare Teppiche, Divane von Seidenstoff und zuweilen einige Wandgemälde; die kostbarste Ausstattung von Möbeln wird in der Regel für den geheimnißvollen Harem aufgespart; denn selbst der Luxus des Türken trägt den Charakter des Geheimnißvollen und Verborgenen wie sein ganzes übriges Leben. Die einzige Ausnahme, die in diesem Puncte bei den Reichen und Vornehmen statt findet, besteht in dem öffentlichen Gepränge mit einer großen Anzahl von Pferden und Sclaven. – Die Griechen (vielleicht 3 Mill.) leben überall zerstreut als Landbauer, Handwerker und Kaufleute hart gedrückt; auch dienen sie als Matrosen auf den türkischen Kriegsschiffen. Einige Stämme derselben, die Sulioten, Kimariolen und Ssagloien (auf Kandia) leben als unabhängige Klephten in ihren Gebirgen. Die Bulgaren (s. Bulgarien) im nordöstl Theile des Landes sind Ackerbauer, haben eine eigene Sprache slavischen Stammes und bekennen sich zur griech. Kirche. Die Wallachen (s. Moldau und Wallachei), ein Mischlingsvolk von Slaven und Römern, nennen sich selbst Romuni oder Rumini, sind von untersetztem, starkknochigem Körperbau, träge, unempfindlich, wild, halsstarrig, rachgierig, ausschweifend, wollüstig und ausgelassen lustig. Die Moldovani, ein schöner, starker, schlanker und dabei kräftiger Menschenschlag, wollen für Ureinwohner der Moldau gehalten sein. Die Serbier (s. Serbien) sind ein mannhaftes Slavenvolk und sprechen die wohlklingendste unter allen slavischen Sprachen. Die Bosnier (s. Bosnien) sind kühne und tapfere, aber auch rohe und blutgierige Krieger, und im häuslichen Leben wenig bedürfende, stille Menschen. Die Albanesen (s. Schypetars), sind ein wildes, kriegerisches, altillyrisches Stammvolk von starken Muskeln, lebendigen Augen und rothen Wangen. Außerdem finden sich in der T. noch Juden, Armenier oder christliche Juden vom ausgeprägtesten Wucher- und Schachercharakter, und, hauptsächlich in der Moldau und Wallachei, Zigeuner. Europäer, hier Franken genannt, leben nur in den Handelsstädten. Ueber die Religion der Türken oder den Islam, s. Muhammed. Die Türken bekennen sich zur Secte der sogenannten Suniten. Die Geistlichen (Ulemas) zerfallen in Imans, Chatibs, Muetsins, Derwische (Mönche) und Scheikhs; der erste Geistliche des Reichs ist der Mufti. Auch die Richter, Kadis, und Mollas, werden zu den Geistlichen gerechnet. Die christlichen Bewohner sind meist griechischen nicht unirten Ritus, und Monophysiten. Seit alten Zeiten theilt man die europ. T., außer den Fürstenthümern Moldau und Wallachei, in die 7 Provinzen: Rumili (Romanien), Bulgarien, Serbien, Bosnien, Albanien, Macedonien und Thessalien (Janjah.) – Die 20–24,000 Quadrat M. große asiatische T. grenzt nördlich an das schwarze Meer, nordöstlich an das asiatische Rußland, im Osten an Persien, südöstlich an den persischen Meerbusen, im Süden an Arabien, im Westen an das mittell. Meer und nordöstlich an das Marmora-Meer und die aus demselben führenden Straßen von Constantinopel und den Dardanellen. Sie besteht aus der Halbinsel Kleinasien (s. d.) und den alten Landschaften Armenien (s. d.), Assyrien (s. d.), Mesopotamien, Babylonien (s. d.) und Syrien (s. d.), ist mit Ausnahme der arabischen und mesopotamischen Sandwüsten meist Hochland und wird von dem Taunus durchzogen, welcher weiter im Osten das armenische Gebirge heißt, während sein am Mittelmeere hinlaufender südl. Zweig der Libanon genannt wird. Hauptflüsse sind der Tigris und Euphrat, ferner die dem schwarzen Meere zuströmenden Kifilirmak und Sakarja; nur zwei Seen, der Wan und das todte Meer (s. d.), sind wegen ihrer Größe bemerkenswerth. Groß, aber wenig benutzt sind des Landes mineralische Schätze. Wein, Oel, Baumwolle, Südfrüchte, Reis, Getreide, Tabak etc., südlicher auch die Dattelpalme, gedeihen vortrefflich. Hier finden sich außer den gewöhnlichen Hausthieren im Süden Schakals, Löwen, Leoparden, Unzen, Hyänen, angorische Ziegen, Schafe mit Fettschwänzen und das Kameel. Die zu drei Theilen vom Ackerbau und Viehzucht lebenden Einwohner, deren Anzahl sich gar nicht bestimmen läßt, sind Türken, Griechen, Syror, Armenier, Araber, Juden, Zigeuner, Franken, und verschiedene Nomadenvölker, wie im Westen die Turkmanen, im Osten die Kurden (s. d.). Auf einer hohen Stufe der Vollkommenheit steht die Weberei, Färberei, Gerberei und Metallwaarenfabrication, sowie die Verfertigung von Teppichen und die Stickerei. Der Seehandel ist meist in den Händen der Europäer; der Binnenhandel wird durch Karawanen betrieben. Das ganze Land wird in sieben, wiederum in Ejalets oder Paschaliks zerfallende Provinzen getheilt; in Anadoli oder Natolien, Georgien, Armenien, Kurdistan, Mesopotamien, Irak Arabi und Syrien.

B.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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